es auf 65km Laenge nach Yolosa auf 1200m hinunter. Nicht vorzustellen, wenn hier auch noch ein
Auto entgegenkommt. Das braucht schon bolivianische Nerven.
Gut, dass wir einen aufmerksamen Tourguide hatten, der uns vor Gegenverkehr warnte.
Am Stadtrand von La Paz liegt das Valle de la Luna, eine Art Mondlandschaft, die ueber
Jahrtausende durch Erosion entstanden ist.
Nun machten wir uns auf den Weg nach Uyuni im Sueden,
wo der beruehmte Salar im letzten Abendlicht vor uns lag.
Viele ausrangierte Loks, Zeugen des vergangenen Reichtums Boliviens, kuemmern heute am sog Eisenbahnfriedhof in Uyuni vor sich hin.
Nachdem wir einen Tag mit heftigem Schneefall abgewartet hatten, lag am naechsten Tag die leuchtend weisse Salzflaeche des Salars bei praechtigem Wetter vor uns.
Eine der vielen Spuren (und das Navi) fuehrten uns
zur Isla Pescado, benannt nach ihrer Fischform.
Wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr am Horizont unser naechstes Ziel, die Isla Incahuasi.
Die Ausmasse dieser riesigen Salzpfanne sind gewaltig, mit 160km Laenge und 135km Breite ist sie die groesste Salzflaeche der Erde.
Markanter Orientierungspunkt am Rand des Salars ist der Vulkan Tunupa, ein heiliger Berg bei den Aymara.
Die Isla Incahuasi besteht aus versteinerten Korallen
und ist von maechtigen Kakteen bewachsen, die bis zu 1200 Jahre alt sind.
Von Uyuni fuehrt die Strasse ueber eine Hochebene aus losem Sand und dann
durch die Cordillers de Chichas mit vielen urspruenglichen Doerfern.
Markant liegt der Cerro Rico, der Silberberg ueber Potosie, mit 4065m die hoechstgelegene Grossstadt der Welt. Das Silber im Berg wurde im 16.Jh entdeckt
und machte Potosi reich und damals zur groessten Stadt der Welt. Vom ehemaligen Reichtum der Stadt zeugen heute noch unzaehlige Kirchen.
Gleich neben der Kathedrale steht das maechtige Bauwerk der Casa Nacional de la Moneda,
der historischen Muenze, die heute als wichtigstes Museum Boliviens gilt und ebenso
wie die vielen Kirchen der Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklaert wurde.
Heute wird im Cerro Rico Zinn und Zink abgebaut. Auf einer gefuehrten Tour kann man die Minen besichtigen.
Dabei ist es ueblich, dass man Geschenke fuer die Mineros mitbringt, wie Kekse, Coca, Alkohol, Energiedrinks. Auch Dynamit gibts als Mitbringsel in der Plastiktuete.
Kreuz und quer wird der Berg seit Jahrhunderten durchloechert, unter Arbeitsbedingungen, die sich unserem Empfinden nach seit dem Mittelalter nicht geaendert haben.
Die Fuehrung machte uns sehr betroffen, weil man sich ueberhaupt nicht vorstellen kann,
unter welchen Bedingungen hier gearbeitet wird.
So muss man sich nicht wundern, wenn die Mineros ihre Arbeit oft nur mit Coca kauen und
Alkohol (95%) ertragen koennen.
Diese Rauschmittel werden auch ihrem"Gott unter Tage" geopfert.
Unser naechstes Ziel war die wunderschoene Stadt Sucre mit ihrem kolonialen Charm.
Das historische Stadtzentrum der "Cuidad Bianca" besteht aus schoen herausgeputzten Kolonialbauten und wieder, wie Potosi, aus einer stattlichen Anzahl von Kirchen.
Unweit der Kathedrale steht
die eindrucksvolle Iglesia San Felipe Nery aus dem 18.Jh.
Ueber ihren Daechern bieten sich herrliche Blicke auf Sucre und den prachtvollen Kreuzgang
in dem heute ein Colegio untergebracht ist.
An den Palmen und vielen Parks erkennt man das milde Klima der Stadt, die sich auf 2700m befindet.
Ueberall eroeffnen sich Blicke in wunderschoene Innenhoefe, wie hier in der Universitaet.
An Fronleichnam wurde die Monstranz aus der Kathedrale durch die Strassen getragen
unter den skeptischen Blicken der kleinen Zuschauerin.
Zur Staerkung gabs am Markt frisch gepressten Zuckerrohrsaft und
Fruechte nach Herzenslust.
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